Eine Brücke 2003/2004

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ritsch 2004Am 23. Mai 2003 war ganz Horbourg-Wihr in festlicher Stimmung. Denise Rietsch, ein Kind der Gemeinde, professeur agrégé de mathématiques a. D., stellvertretende Bürgermeisterin, Präsidentin des Vereins “Heinrich Schickhardt Europäische Kulturstraße” e.V., wurde von Herrn Paul Masseron, Präfekt des Haut-Rhin, in die Ehrenlegion, den prächtigsten Orden Frankreichs, aufgenommen. In Horbourg-Wihr kennt jeder Einwohner diese große Dame… aber weiß vielleicht nicht alles, was sie für die Gemeinde unternommen hat. Denise Rietsch ist 1935 in Colmar geboren. Nach der Grundschule in Horbourg, besuchte sie die Colmarer Gymnasien und wurde 1960 Mathematiklehrerin. 1964 wurde sie nach Colmar gerufen, in das “Lycée Technique Nationalisé Mixte”, heute “Lycée Blaise Pascal” und führte ihre ganze Karriere in dem selben Gymnasium durch, bis sie 1995 in den Ruhestand trat. Sie war von ihren Schülern und Kollegen sehr geschätzt und hat schon immer viel unternommen: sie hat Lehrer ausgebildet, und mit ihren Schülern viele Wettbewerbe mitgemacht. 1984 wurde sie in den Orden der “Palmes Académiques” aufgenommen, als Anerkennung für ihre lange Lehrerkarriere und ihre Liebe zur Mathematik, die sie so talentvoll und voller Begeisterung weitergeben konnte. 1990 rief Denise Rietsch ein Komitee zusammen, das die Übersetzung ins Französische eines Buches, welches die Geschichte ihrer Gemeinde schildert, “Römerkastell und Grafenschloß Horburg” von Pfarrer Emile Alphonse Herrenschneider (1823-1899), unternahm. Dieses Werk wurde 1993 von dem Verein ARCHIHW (Geschichtsverein Horbourg-Wihr) und dank der Unterstützung der Gemeinde herausgegeben. Denise Rietsch ist Gründungsmitglied des Vereins ARCHIHW und ist heute seine Vizepräsidentin. Seit 1995 hat Denise Rietsch ihre Arbeit als Mathematiklehrerin gegen die eines aktiven Gemeinderatsmitglieds eingetauscht. Sie ist Mitglied mehrerer Ausschüsse, ist insbesondere verantwortlich für den Ausschuß für Kultur, Denkmalpflege und Tourismus und setzt sich stets für die Förderung des kulturellen Lebens der Gemeinde ein. Sie organisiert Feste, Konzerte, Vorträge und Ausstellungen, ruft neue Informationsblätter ins Leben. Auch Reisen und Führungen werden von ihr organisiert. 1998 wurde, auf ihre Initiative, unser Verein, “Heinrich Schickhardt Europäische Kulturstraße e. V. ” gegründet. Sie ist seitdem eine unermüdliche Präsidentin, die stets auf Reisen ist, um Vorträge zu halten, Ausstellungen mit ihrer Anwesenheit zu ehren, Sitzungen beizuwohnen… Herr Schmid-Schickhardt, Nachkomme des berühmten Architekten, dem unser Verein seinen Namen verdankt, hat in seiner kurzen Ansprache am 23. Mai ihren Einsatz für die deutsch-französische Freundschaft und die Förderung des grenzüberschreitenden Kulturaustauschs erwähnt. Das zwei-sprachige Buch “Heinrich Schickhardt, Baumeister der Renaissance”, von Sönke Lorenz und Wilfried Setzler und die Schickhardt-Wanderausstellung sind zur Zeit die bedeutendsten Tätigkeiten, die der Verein in die Wege leitete; sie werden durch weitere Veröffentlichungen und Aktionen ergänzt werden.